Raghāíb  – Die Nacht der Wünsche

Die Nacht der Wünsche, also die Raghāíb-Nacht ist der erste Freitag des Monats Radjab. Er ist der siebte Monat des Kalenders. Durch den Eintritt dieses Monats begeben wir uns in die gesegneten drei Monate. Wörtlich kann man sich unter Raghāíb vorstellen, dass man sich nach etwas sehr Begehrtem sehnt oder etwas Wertvolles versteht. Laut einer Überlieferung betete der Prophet Mohammed (F.s.m.I.) bei Eintritt des Monats Radjab wie folgt:

اللَّهُمَّ بَارِكْ لَنَا فِي رَجَبٍ، وَشَعْبَانَ، وَبَلِّغْنَا رَمَضَانَ

 „Oh Herr! Segne uns den Monat Radjab und Schaʿbān und lasse uns den Monat Ramaḍān erreichen“. 1

Ferner gibt es Überlieferungen, aus denen hervorgeht, dass der Prophet Mohammed (F.s.m.I.) in dieser Nacht der Wünsche im Mutterleib gezeugt wurde. Wenn man jedoch den Tag berücksichtigt, an dem der Prophet (Fs.m.I.) geboren wurde, wird klar, dass solch ein Ereignis nicht korrekt sein kann. Einige der Gelehrten, die diesen historischen Fehler erkannten, sagten, dass die ehrenwerte Mutter des Propheten (F.s.m.I.) Âmine gewusst haben könnte, dass sie in dieser Nacht mit unserem Propheten schwanger war. Es gibt dennoch keine authentische Quelle, die dies bestätigt.

Außerdem müssen wir festhalten, dass es weder vor der Gesandtschaft des Propheten (F.s.m.I.), noch am Anfang des Islams Nächte wie Raghāíb, Barāʾa oder Qadr als bestimmte Tage festgelegt worden waren. Erst nachdem die Vorschriften der Religion etabliert wurden, wurden sie als fixe Tage bestimmt.  Dennoch könnten einige wichtige Ereignisse mit diesen Nächten zusammengefallen sein.

In Bezug auf Gottesdienste in dieser Nacht gibt es keine authentischen Überlieferungen. Dennoch dürfen wir nicht vergessen, dass die Nacht zu Freitag eine wichtige Nacht für uns Muslime ist. So heißt es in einer Überlieferung unseres Propheten (F.s.m.I.) wie folgt: „Es gibt freitags ein Moment, wenn in diesem Moment der Diener dem Gott um etwas bittet, dann wird ihm dies gegeben.“ 2 Auch dürfen wir nicht vergessen, dass der Prophet Mohammed (F.s.m.I.) dafür gebetet hat, dass dieser Monat Radjab gesegnet sein soll.

In diesem Zusammenhang können wir drauf hoffen, dass Gott diese Nacht zum Anlass nimmt und unsere Gottesdienste sowie Gebete annimmt und reichlich belohnt. Der Eintritt der drei Monate ist ein wichtiges Ereignis. Wir sollten die ersten beiden Monate mit Gottesdiensten schmücken und uns auf die beste Weise auf den Monat Ramaḍān vorbereiten, um im Monat Ramaḍān den Gipfel des Gottesdienstes zu erreichen. Die Erfahrungen der Gelehrten sollten aus diesem Hinblick nicht unterschätzt werden.


  1. Vgl. Musnad Aḥmed Ibn ḥanbel Hadith Nummer 2345 ↩︎
  2. Vgl. Tirmizî, Cum’a, 2 ↩︎
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