أَعُوذُ بِاللهِ مِنَ الشَّيْطَانِ الرَّجِيمِ , بِسْمِ ﷲِالرَّحْمَنِ اارَّحِيم
إِنَّ عِدَّةَ الشُّهُورِ عِنْدَ اللَّهِ اثْنَا عَشَرَ شَهْرًا فِي كِتَابِ اللَّهِ يَوْمَ خَلَقَ السَّمَاوَاتِ
[…] وَالْأَرْضَ مِنْهَا أَرْبَعَةٌ حُرُمٌ
„Die Anzahl der Monate vor Gottes Angesicht beträgt zwölf, wie von Gott festgelegt und bestimmt an dem Tag, als Er die Himmel und die Erde erschuf (und sie in Bewegung setzte, die sie bis heute beibehalten haben). Vier von ihnen sind geschützt (zu kämpfen ist in ihnen verboten). […]“
(Sure 9 Vers 36)
اللَّهُمَّ بَارِكْ لَنَا فِي رَجَبٍ وَشَعْبَانَ وَبَلِّغْنَا رَمَضَانَ
„Oh Herr, Segne uns den Monat Radjab und Schaʼbān und lasse uns den Monat Ramaḍān erreichen.”
(Überlieferung vom Propheten (F.s.m.I.) in Al-Musnad 1/259)
Ehrenwerte Musliminnen und Muslime! Heute sprechen wir über die drei wichtigen Monate. Der erste der drei Monate im Jahre 2024 ist heute mit diesem Freitag eingetreten. Letzte Nacht war die „Nacht der Wünsche“.
Wenn wir über die drei Monate sprechen, dann denken wir sofort an einen gesegneten Zeitabschnitt. Diese drei Monate heißen Radjab, Schaʼbān und Ramaḍān. Der wertvollste dieser drei Monate ist der Monat Ramaḍān, in der sich auch die Nacht der Bestimmung (Layl Al-Qadr) befindet. In diesem Zusammenhang sollte der Zeitabschnitt der ersten beiden Monate als spirituelle Vorbereitung für den Monat Ramaḍān genutzt werden. Genauso wie die freiwilligen Gebete uns auf die obligatorischen Hauptgebete vorbereiten, bereiten uns diese beiden Monate auf den Ramaḍān vor. Unser Prophet (F.s.m.I.) betete beim Eintritt des ersten der drei Monate wie folgt: „Oh Herr, Segne uns den Monat Radjab und Schaʼbān und lasse uns den Monat Ramaḍān erreichen.”
So gibt es Gelehrte, die sagen: “Wenn der Lohn für jede gute Tat und jeden Gottesdienst zu anderen Zeiten zehn beträgt, so betragen sie im Radjab mehr als hundert, im Schaʼbān mehr als dreihundert, im Ramaḍān mehr als tausend. In der Freitagnacht ebenso das Tausendfache und in der Nacht der Bestimmung dreißigtausend.” (Said Nursi , Şualar, 14. Şua)
Das bedeutet wiederum, dass in diesem Zeitabschnitt Gottesdienste geleistet werden können, die wir eventuell nicht in unserem ganzen Leben erreichen könnten. So sollten wir diese drei Monate als Chance sehen und ernten soviel wir können.
Des Weiteren erwähnen unsere Gelehrte, dass Sünden, die in dieser gesegneten Zeit begangen werden, ebenso schwerwiegender sind. So erwähnt Imam Taberi: “Obwohl Unterdrückung/Tyrannei in jedem Fall eine Sünde ist, ist sie eine größere Sünde, wenn sie in den verbotenen Monaten (Radjab, Schaʼbān und Ramaḍān) begangen wird.” (Taberî, 10/89)
Das schönste Beispiel für uns ist der Herr der Herzen, unser Prophet (F.s.m.I.), er hat in diesem Zeitabschnitt mehr gefastet als an anderen Tagen, und er hat auch die freiwilligen Gottesdienste vermehrt und viel mehr gespendet als sonst. Je näher der Monat Ramaḍān heranrückte, so vermehrte er (F.s.m.I.) die aufgezählten Punkte. Im Ramaḍān, vor allem gegen Ende des Ramaḍāns weckte er (F.s.m.I.) auch seine Familie und motivierte sie zu Gottesdiensten.
Allgemein können wir festhalten, dass eines der schönsten Gottesdienste in diesem gesegneten Zeitabschnitt das Fasten ist.
Im Islam gibt es nur eine Fastenzeit die zeitlich begrenzt, bzw. auf eine bestimmte Zeit datiert ist, dies ist das obligatorische Fasten im Monat Ramaḍān. Darüber hinaus gibt es keine Überlieferung in unseren Hauptquellen in Bezug auf ein dreimonatiges Fasten. In einer Überlieferung von unserer Mutter ʿĀiyscha (Gott habe Wohlgefallen an ihr) erwähnt sie, dass unser Prophet (F.s.m.I.) in keinem Monat durchgefastet hat außer im Monat Ramaḍān. Außerdem erwähnt sie, dass unser Prophet (F.s.m.I.) nach dem Monat Ramaḍān am meisten im Monat Schaʼbān gefastet hat. (Muslim, ṣiyām, 175, 176) Wer aber mehr fasten möchte, kann sich ebenfalls an die Empfehlung unseres Propheten (F.s.m.I.) halten, und wie dem Propheten David (F.s.m.I.) fasten, welcher einen Tag fastete und einen Tag nicht. (Muslim, ṣiyām, 189)
Da es möglich ist, an allen Tagen zu fasten, an denen es nicht verpönt ist, und es nichts gibt, was das Fasten am Tag etwa vor dem Raghaip verbietet, dann kann auch bevorzugt werden, einen Tag davor zu fasten.
Wir haben bisher viel über die drei Monate gehört, aber das eigentliche Thema sollte sein: Nachdem wir etwas Bestimmtes gehört haben, sollten wir uns bemühen, es zu verstehen, zu verinnerlichen und es in unserem Inneren wirklich zu fühlen. Wenn ein Mensch sich nicht dem hingibt, woran er glaubt, kann er die Bedeutungen, die es ausdrückt, weder hören noch fühlen. Um in den drei Monaten etwas zu spüren, muss man zunächst daran glauben, dass es in diesen Monaten etwas gibt. Man muss daran glauben, dass man geistig etwas findet und man muss sich Gott mit ganzem Herzen zuwenden. Denn der Hingebung eines Gläubigen wendet sich auch Gott hin.
Ich gratuliere allen Muslimen zu den gesegneten drei Monaten und bete zu dem grenzenlos Barmherzigen, dass diese drei Monate für alle Menschen in der Not eine Errettung sein sollen.
Amin.