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بِسْمِ اللّٰهِ الرَّحْمَنِ الرَّحِيمِ
فَاذْكُرُونِي أَذْكُرْكُمْ وَاشْكُرُوا لِي وَلَا تَكْفُرُونِ
Gedenkt also (zum Dank für all dies) stets Meiner und gedenkt Meiner (wenn das Pflichtgebet fällig wird), damit (auch) Ich eurer gedenke und euch erwähne (wenn das Gericht und die Vergeltung fällig wird); und seid Mir dankbar, und verleugnet Mich nicht.
Sure 2 Vers 152
قالَ رسولَ اللَّه: مَا اجْتَمَعَ قَوْمٌ في بيْتٍ مِنْ بُيُوتِ اللَّهِ تعالى يَتْلُونَ كِتَابَ اللَّهِ وَيَتَدَارَسُونَهُ بَيْنَهُمْ إِلَّا نَزَلَتْ
عَلَيْهِمُ السَّكِينَةُ، وَغَشِيَتْهُمُ الرَّحْمَةُ، وَحَفّتْهُمُ الْمَلاَئِكَةُ، وَذَكَرَهُمُ اللَّهُ فِيمَنْ عِنْدَهُ
Der Gesandte Gottes (F.s.m.I) sagte: „ Wann immer sich eine Gruppe in einem der Häuser Gottes versammelt, um das Buch Gottes zu lesen und es gemeinsam zu studieren, dann wird über sie innerer Frieden herabgesandt, Barmherzigkeit umhüllt sie, die Engel umgeben sie, und Gott erwähnt sie bei denen, die bei Ihm sind“
Muslim, Ḏikr 38, 2699
Ehrenwerte Musliminnen und Muslime! Die Heutige Predigt handelt vom Lesen sowie den Besinnungs- und Lesetagen, an denen die Spiritualität vertieft wird. Lesen ist ein sehr wichtig; Jeder Gläubige ist unbedingt dazu verpflichtet, Bücher bewusst zu lesen und die Notwendigkeit dessen tief in seiner Seele zu fühlen. Besonders wichtig ist es, Bücher zu lesen, die den Menschen zu seinem Herrn führen, ihn mit dem Ziel verbinden, das er als seinen Lebenstraum betrachtet, und ihm verschlossene Fragen eröffnen. Je mehr der Mensch liest, desto mehr wächst seine innere Spannung. Mit steigender Spannung nutzt er Gelegenheiten, um weiter zu lesen, wird stets besser ausgestattet, erleuchtet und erleuchtet auch andere.
Das Nichtlesen von Büchern ist eines der größten Defizite unserer Generation. Um dieses Defizit zu überwinden, sollten wir kontinuierlich und viel lesen, wir sollten uns bemühen, jeden Tag etwas zu lernen, und wir sollten zumindest eine gewisse Zeit für das Lesen zu Hause einplanen. Wir sollten unserer Generation in dieser Hinsicht ein gutes Beispiel sein, wir sollten ihnen die Wege des Lesens eröffnen, indem wir verschiedene Mittel und Methoden entwickeln, und wir sollten ihre Liebe und Begeisterung für das Verstehen und Erklären des Islam entwickeln.
Eine wichtige Methode, um mehr von den gelesenen Büchern zu profitieren, besteht darin, die Themen zu lesen und sie miteinander zu diskutieren. Während des Lesens ist es sehr wichtig, sich mit den Themen eingehend zu befassen, sich auf das gelesene Thema zu fokussieren und zu konzentrieren. Es ist auch sehr nützlich, auf den im Buch beschriebenen Dingen zu beharren; zu versuchen, die Implikationen und Bezüge zu erfassen, die Feinheiten in der Wortwahl etc.
Während die digitale Welt den Menschen eine alternative Welt des Lesens bietet, hat sie begonnen, die Gewohnheit, Bücher im klassischen Sinne zu lesen, negativ zu beeinflussen.
Zwar können die Menschen dank Computer, Telefon und Internet leichter auf Informationen zugreifen, doch ist es schwieriger, leicht zugängliche Informationen in den Köpfen zu verankern. Um das Gelesene besser zu verstehen und zu verdauen, ist es sehr wichtig, das Buch in die Hand zu nehmen und die Stellen zu unterstreichen, die man für wichtig hält, Notizen an den Seitenrändern zu machen, wenn es nötig ist, und seine Meinung zu den Ideen festzuhalten, die man nicht gutheißt. Denn das Ziel des Lesens ist es, zu verstehen und den Geist zu bereichern. Dies kann nur durch ein gewisses Maß an Arbeit und Anstrengung erreicht werden.
Ehrte Gläubige!
Die Besinnungs- und Lesetage sind eines der geistigen Errungenschaften, die uns hinterlassen wurden. Die geistigen Errungenschaften und Schönheiten an diesen Tagen werden in einem Buch von Hodschaefendi wie folgt beschrieben: „Die Monate, Wochen und Tage in den Besinnungs- und Lesetagen zu beschreiben, wäre kaum möglich – selbst wenn wir versuchen würden, nur einen einzigen Tag oder eine einzige Stunde zu schildern, könnten wir dem nicht gerecht werden. Wie könnten wir auch? Diese Erlebnisse durchdrangen unser ganzes Wesen, erfüllten unsere Seelen auf tiefste Weise und gingen mit ihrer überweltlichen Freude weit über unsere Vorstellungskraft hinaus. Es war das reine Paradies des Lebens. Jede Minute, die wie Frühlingswolken über uns hinwegzog, regnete Erinnerungen aus der Vergangenheit auf uns herab. Und inmitten dieser blauen Träume warfen wir uns voller Zuversicht auf die lichten Hänge der Zukunft, fühlten manchmal die Schönheit des gegenwärtigen Moments und erlebten sogar, wie selbst der kleinste Zeitabschnitt, ein paar Minuten vielleicht, unsere Gefühle und Gedanken in die Unendlichkeit einhüllte.
In jeder Nacht, während der Morgendämmerung, wurden wir von den Klängen der Nähe zu Gott geweckt: das Plätschern des Wassers, das Rascheln der Blätter, das Zwitschern der Vögel und manchmal ein sanfter Windhauch. Diese Klänge zogen uns zu Gebetsteppichen, die bereit waren, unsere Seufzer und Klagen aufzunehmen.
Die Besinnungs- und Lesetage waren für mich eine gesegnete Zuflucht, in der Zuneigung und Liebe sanft und stetig wehten. Wir alle waren wie Bienen in einem geistigen Bienenstock – mit einer Hand an den Blumen und der anderen an den Waben, hin- und herpendelnd zwischen Nektar und Honig. Diese Gefühle und Gedanken waren so tief in unsere Seelen eingebettet, dass ich selbst nach all den Jahren diese Tage lebendig und intensiv in meinem Herzen, meinem Wesen und meiner gesamten Existenz spüre.
Die gefühlvollen und lichten Momente, die wir in den Tagen verbrachten, insbesondere während der Gebete, Gespräche und Diskussionen, gewannen eine solche Intensität und Tiefe, dass wir uns fühlten, als würden wir die Jenseitigen umarmen. Wir sagten uns immer wieder: „So sollte das Leben sein.“
Ich kann nicht glauben, dass eine so lichtvolle und segensreiche Vergangenheit jemals verloren gehen könnte. Denn diese Tage waren für uns nicht nur ein kurzer Abschnitt der Zeit; sie wurden zu einem Beobachtungsposten für die gesamte Vergangenheit und zu einer Zwischenwelt, in der wir von der Zukunft träumten.
Wenn ich nun jede Erinnerung in meiner Seele durchgehe, sehe ich, wie lebendig und voller Magie, Zärtlichkeit und Poesie diese Tage noch immer sind. Sie gleichen Rosen, die unabhängig von den Jahreszeiten immer wieder erblühen, niemals vollständig welken und ständig neue romantische Gefühle in mir entfachen. Diese Erinnerungen erwachen so lebhaft, dass ich mich immer noch unter den sanften Bäumen fühle, den Gesang der Zikaden höre und die Stimmen der Schüler, erfüllt von Licht und Spiritualität, die Gebete, Lobpreisungen und Hymnen in einer einzigartigen Harmonie vereinen. In solchen Momenten spüre ich eine bittersüße Freude und lächle meinem Schicksal zu.
Wenn es uns auf unserer Reise ins Jenseits erlaubt wäre, Erinnerungen mitzunehmen, würde ich ohne Zweifel die Besinnungs- und Lesetage und ihre glanzvollen, magischen, traumhaften, blauen Erinnerungen mitnehmen – die wie Frühlingsblüten leuchten.
Möge Gott uns da Lesen lieben lassen, damit das Buch der Welt, den Koran und den Prophten Muhammed (F.sm.I) besser verstehen lassen. Amin.